Ausschreibung des Elitestudiengangs Osteuropastudien zum WS 2018/19

Der Elite-Masterstudiengang Osteuropastudien ist ein gemeinsames Angebot der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Regensburg; er kann an beiden Standorten studiert werden. Interessentinnen und Interessenten können sich bis zum 14. Juni 2018 für einen Studienbeginn im Wintersemester 2018/19 bewerben. Voraussetzungen sind großes Interesse an der Region Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa, Vorkenntnisse in einer Sprache, die in dieser Region gesprochen wird, sowie ein erster Hochschulabschluss (in der Regel Bachelor).

Studierende erwerben mit einem Master in Osteuropastudien umfassende Regionalkompetenzen: In Vorlesungen und Seminaren werden Fachwissen und Sprachkenntnisse vermittelt. Auf einer zweiwöchigen Sommerschule bietet sich den Studierenden die Möglichkeit, die Region vor Ort kennenzulernen. Darüber hinaus werden in einem zweisemestrigen, interdisziplinären Projektkurs, einem Berufspraktikum und exklusiven Softskill-Seminaren des Elitenetzwerks Bayern Schlüsselqualifikationen für den Berufseinstieg erworben.

Studierende wählen aus dem folgenden Angebot ein Schwerpunktfach und ein oder zwei Ergänzungsfächer:

  • Geschichte Ost- und Südosteuropas (LMU München und Universität Regensburg)
  • Slavistik (LMU München und Universität Regensburg)
  • Vergleichende Literaturwissenschaft (LMU München und Universität Regensburg)
  • Politikwissenschaft (LMU München)
  • Europäische Ethnologie (LMU München)
  • Jüdische Geschichte und Kultur (LMU München)
  • Türkische und Osmanische Studien (LMU München)
  • Rechtswissenschaften (Universität Regensburg)
  • Volkswirtschaftslehre (Universität Regensburg)

Die Studierenden des Elitestudiengangs profitieren von engen Kooperationen mit den wichtigsten bayerischen Forschungseinrichtungen im Themenfeld Osteuropa, wie u.a. dem Collegium Carolinum in München, dem Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg und der Osteuropaabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek. Besonders eng angebunden ist der Studiengang an die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien an beiden Standorten.

Bitte bewerben Sie sich bis zum 14. Juni 2018 über das Bewerbungsportal der Osteuropastudien. Dort finden Sie weitere Informationen zum Studiengang und zum Bewerbungsprozess. Wenn Sie darüber hinausgehende Fragen haben, wenden Sie sich gerne an das Koordinationsbüro des Studiengangs:

Dr. Heiko Schmidt
Historisches Seminar der LMU München
Geschichte Ost- und Südosteuropas
Geschwister-Scholl-Platz 1
D-80539 München
Tel.: +4989 2180-5479
Email: osteuropastudien@lrz.uni-muenchen.de

Den Konflikt erzählen

Wie beeinflusst der Krieg in der Ostukraine das Leben der Menschen, die dort leben? Wie kann man ihnen eine Stimme verleihen und ihre Geschichten weitererzählen? Mit diesen Fragen setzten sich Mitglieder von Libereco – Partnership for Human Rights e.V. auseinander. Unter der Leitung von Imke Hansen und der Koordination von Anne Reis entstand eine Graphic Novel über den Konflikt im Donbas, die auf neun biographischen Interviews basiert. Hierfür hatten sich Vorfeld zehn ukrainische VertreterInnen zivilgesellschaftlicher Organisationen und zwei ukrainische KünstlerInnen im Rahmen von mehreren Workshops getroffen und gemeinsam darüber diskutiert, was genau Oral History ist und wie man aus Interviews Erzählungen gestalten kann. Das Ergebnis liegt seit Oktober 2017 in gedruckter Form in ukrainischer und russischer Sprache vor. Die Stärke der einzelnen Geschichten sei vor allem ihre Authentizität, erklärte Imke Hansen im Zuge eines Workshops: „Wir denken uns nichts aus, wir bestimmen keine Themen. Wir verarbeiten das, was Menschen uns erzählt haben, die mit dem Krieg in Berührung gekommen sind. Wir haben auch nicht versucht, besonders dramatische Schicksale auszuwählen.“

Die Graphic Novel wurde mit dem Gedanken entwickelt, Menschen innerhalb und außerhalb der Ukraine für die Folgen des Krieges im Land zu sensibilisieren. Ende Oktober 2017 veranstaltete das East-Ukrainian Center for Civic Initiatives in Kiew eine Präsentation der Graphic Novel mit Podiumsdiskussion. Am 7. Dezember 2017 wird das Projekt in der Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung in Berlin vorgestellt. Eine größere Präsentation ist zudem für Ende Januar in München geplant. Des Weiteren ist eine Übersetzung ins Deutsche und Englische vorgesehen. In Workshops für MultiplikatorInnen sollen zudem Konzepte erarbeitet und vermittelt werden, um die Graphic Novel in der Bildungsarbeit nutzen zu können.

Neben Libereco – Partnership for Human Rights e.V. sind auch das East-Ukrainian Center for Civic Initiatives und die Coalition „Justice for peace in Donbas“ an dem Projekt beteiligt. Es wird vom Auswärtigen Amt finanziert und durch das Ukraine-Calling-Programm, das ein gemeinsames Projekt der Europa-Universität Viadrina, der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Assoziation der Ukrainisten e.V. ist, begleitet.

Text: Kristina Großehabig

Alumni-Tag 2017

Am 11. November veranstaltete AMUROst e.V, der gemeinsame Alumni-Verein des Elitestudiengangs Osteuropastudien (ESG) und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien (GS OSES), zum zweiten Mal den Alumni-Tag für ehemalige und gegenwärtige Studierende des ESG und der GS OSES.

Ein Highlight in diesem Jahr war die Diskussionsrunde zum Thema „Die Ukraine, heute und morgen“ mit der Europaparlamentarierin Rebecca Harms (Die Grünen/EFA), die seit 1988 regelmäßig die Ukraine bereist. Ihrer Meinung nach steht die Ukraine derzeit vor allem vor einer Herausforderung: das Land politisch und wirtschaftlich zu transformieren sowie gleichzeitig den Krieg im Donbass zu beenden. Ein Schwerpunkt sei hierbei die Etablierung von Rechtsstaatlichkeit, bei der neben der Ukraine auch die Europäische Union Verantwortung trage.

Im Anschluss daran folgte ein Erfahrungsaustausch zum Thema „Jobsuche, Berufseinstieg, Karrierewege und Weiterbildung“ mit den Alumnae Annika Nielsen, Patrizia Pawelek und Marlies Till. In kleinen und sehr lebendigen Gesprächsrunden wurden vielfältige Fragen zum Berufseinstieg diskutiert.

Am Nachmittag stellten die Alumni Anne Reis und Marco Fieber im Namen von Libereco-Partnership for Human Rights e.V. ein außergewöhnliches Projekt vor: eine Graphic Novel über den Krieg in der Ukraine. Diese basiert auf neun biographischen Interviews mit UkrainerInnen über die Auswirkungen des Krieges auf ihr Leben.

Den Abschluss des Alumni-Tages bildete der Start des neu ins Leben gerufenen Mentoring-Programms von AMUROst. Hier stehen ehemalige Studierende des ESG aktuellen Studierenden als Mentoren zur Seite und unterstützen sie auf ihren Wegen in der Phase nach dem MA-Abschluss. Ein Jahr lang werden sich Mentoren und Mentees intensiv austauschen, voneinander lernen und dabei über ihre beruflichen Interessen reflektieren.

Abschließend möchten wir im Namen der Teilnehmenden und des Vereins unseren Diskussionspartnern, allen helfenden Händen und insbesondere der Koordination des ESG und der Geschäftsführung der GS OES für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Alumni-Tages herzlich danken.

Text: Kristina Großehabig

Grenzen im Fluss

Magazinpräsentation mit einem Kommentar von Gabriela Herpell (Süddeutsche Zeitung Magazin) und einem Vortrag von Alida Bremer (Münster/Split): „Projektionsfläche und dritte Dimension: Der Topos Balkan zwischen Imagination und Wirklichkeit“

Mittwoch, 15. November 2017 um 19 Uhr

Buchhandlung Lost Weekend München, Schellingstraße 3

Gabriela Herpell, Redakteurin beim Süddeutsche Zeitung Magazin, kommentiert das Heft. Danach hält die Schriftstellerin und Übersetzerin Alida Bremer (Münster/Split) einen Vortrag zu den Imaginationen und Wirklichkeiten des Topos Balkan. Im Anschluss laden wir Euch zu einem Empfang ein.

Das Magazin „Grenzen im Fluss“ ist im Oktober 2017 beim Verlag Friedrich Pustet (Regensburg) erschienen und kann im Anschluss an die Veranstaltung in der Buchhandlung Lost Weekend erworben werden. Ihr könnt es auch bereits jetzt bestellen.

Weitere Informationen findet Ihr hier: www.osteuropastudien.de

Wir bitten Euch herzlich darum, unsere Veranstaltung an Interessierte weiterzuleiten, und freuen uns auf Euer Kommen!

Der 13. Jahrgang des Elitestudiengangs Osteuropastudien

Gedenkgottesdienst KZ Dachau

Am 13. Oktober 1942 wurden die ersten Frauen ins Konzentrationslager Dachau verschleppt; bis zur Befreiung des Lagers gelangten etwa 8.000 weibliche Häftlinge nach Dachau.

Am 15. Oktober 2017 wird ab 11 Uhr an sie bei einem Gedenkgottesdienst in der Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau erinnert. Teil der Veranstaltung ist ein Vortrag von Sanja Tolj und Mirela Delic über ihr Forschungsprojekt „Sex-Zwangsarbeiterinnen im Lagerbordell des KZ Dachau„, welches im Rahmen des Projektkurses des ESG „Leerstellen der Erinnerung“ entstanden ist.

Weitere Informationen finden sich im Artikel „Das Leiden der Frauen“ der Süddeutschen Zeitung sowie auf der Webseite der Versöhnungskirche Dachau.

Anmeldungen Alumni-Tag 2017

Liebe Alumni, liebe Aktive,

am 11. November findet der Alumni-Tag 2017 von AMUROst e.V. in der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien in München statt. In diesem Jahr konnten wir Rebecca Harms für eine Diskussionsrunde zur Situation in der Ukraine gewinnen. Danach werden wir mit drei Alumni in kleinen Runden über Jobsuche, Berufseinstieg und Weiterbildung sprechen. Wie im vergangenen Jahr werden u.a. gemeinsame Abendessen viel Zeit zum persönlichen Austausch bieten.

Wir freuen uns über eure Anmeldung unter diesem Link bis zum 15. Oktober.

Auf ein zahlreiches Wiedersehen in München – bis bald!

Ankündigung: Alumni-Tag 2017

Am Samstag, 11. November 2017, findet unser Alumni-Tag für aktuelle und ehemalige Angehörige der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien sowie des Elitestudiengangs Osteuropastudien statt. Neben einem generellen Erfahrungsaustausch stehen dabei Fragen des Berufseinstiegs und -aufstiegs, der Karriereplanung sowie der Weiterbildung im Mittelpunkt.

Nach einem „Get together“ am Freitagabend, 10.11.2017, bietet der Alumni-Tag am Samstag ab 10 Uhr ein abwechslungsreiches Programm rund um die Themen Berufsein- und -aufstieg, Karriereplanung und Weiterbildung.

Genauere Infos folgen in Kürze.

Stellen als Wissenschaftliche Mitarbeiter und Promotionsstipendien

Die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien schreibt zum 15. November 2017 zunächst befristet für 18 Monate mit der Möglichkeit einer Verlängerung um maximal 24 Monate bis zu 3 Stellen als Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen (Promovierende) in Teilzeit (65 %) und bis zu 3 Promotionsstipendien aus. Bewerbungen sind bis zum 23. Juli 2017 über das Bewerbungsportal möglich.

Alle Details finden sich in der Ausschreibung auf der Webseite der Graduiertenschule. Allen Bewerbenden: Viel Glück!

Master Osteuropastudien: Ausschreibung 2017

Die Ausschreibung für den Master in Osteuropastudien läuft noch bis zum 21. Juni 2017 und die Studiengangskoordination lädt alle Interessierten zu einer Bewerbung ein:

In diesem Jahr wird das Masterprogramm Osteuropastudien – ein gemeinsames Studienangebot der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Regensburg – zum vierzehnten Mal ausgeschrieben. Studienbeginn ist zum Wintersemester 2017/18.

Der vom Elitenetzwerk Bayern geförderte Studiengang richtet sich an herausragende Studierende mit einem ersten Hochschulabschluss, in der Regel B.A., und Vorkenntnissen in einer osteuropäischen Sprache, die sich umfangreiche Osteuropa-Kompetenz aneignen möchten.

Ziel des interdisziplinär ausgerichteten Studiengangs ist die Vermittlung von Regionalkompetenzen für Ostmittel-, Südost- und Osteuropa. Neben Fachwissen und Sprachkenntnissen werden den Studierenden durch praxisbezogene Projektkurse, Berufspraktika, Sommerschulen in Osteuropa und exklusive Softskill-Seminare des Elitenetzwerks Bayern wertvolle Schlüsselqualifikationen vermittelt.

Der Studiengang wird von der LMU München und der Universität Regensburg in unterschiedlichen Fächerkombinationen angeboten: An der LMU München sind die Fächer Geschichte Ost- und Südosteuropas, Slavistik, Politikwissenschaft, Europäische Ethnologie, Jüdische Geschichte und Kultur sowie Türkische und Osmanische Studien am Studiengang beteiligt. In Regensburg werden die Fächer Slavistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Rechtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Geschichte Südost- und Osteuropas angeboten.

Darüber hinaus bezieht der Studiengang zahlreiche Einrichtungen der bayerischen Osteuropaforschung als Partnerinstitutionen mit ein: Das Collegium Carolinum in München, das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg, die Osteuropaabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek und andere.

Besonders hervorzuheben ist die enge Anbindung des Studiengangs an die im Rahmen der Exzellenzinitiative eingerichtete Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien an beiden Standorten.

Weitere Informationen zum Studiengang und dem Bewerbungsverfahren können Sie dem Informationsblatt und unserer Homepage entnehmen.

Ich würde mich freuen, wenn sie geeignet erscheinende Studierende direkt auf die Möglichkeit einer Bewerbung bis zum 21. Juni 2017 auf die Adresse aufmerksam machen könnten.

 

Weitere Informationen können dem Informations-Plakat und dem Flyer entnommen werden oder per E-Mail unter osteuropastudien@lrz.uni-muenchen.de angefordert werden.

 

„Orbáns Ethnisierung des Bildungswesens“

Orbáns Ethnisierung des Bildungswesens – unter diesem Titel nimmt Prof. Martin Schulze Wessel der Ludwig-Maximilians-Universität München in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Stellung zur Änderung des ungarischen Hochschulgesetzes und schreibt:

Die Central European University in Budapest gehört zu den erfolgreichsten in Europa. Jetzt will die Regierung von Viktor Orbán diesem Leuchtturm das Licht ausknipsen.

Dass es mit der Gesetzesänderung mitnichten „nur um eine neue Regulierung im Verhältnis zwischen dem Staat und seinen Universitäten geht“ arbeitet Schulze Wessel präzise heraus und findet klare Worte: „Es geht um blanken Hass“.

Auf die Bedeutung der CEU, die weit über ihre Leistung als hochangesehene Universität hinausgeht, hat auch der mit Ungarn vertraute Nachwuchshistoriker Max Trecker hingewiesen. Prof. Schulze Wessel bekräftigt diese Sicht und führt aus:

Hier saßen auch in den neunziger Jahren während der postjugoslawischen Kriege serbische, kroatische und bosnische Studenten in einem Seminarraum zusammen, hier diskutieren heute auch nach Russlands Annexion der Krim noch ukrainische und russische Studenten miteinander

Die drohende Schließung der CEU hat das Potential zu einer „Blaupause für Nationalisten in den Nachbarstaaten“ zu werden, ein „Dammbruch, der die Bildungslandschaft in ganz Ostmitteleuropa verändern wird“.

Die Ethnisierung des Bildungswesens ist aus der Sicht der Fidesz-Partei und der Nationalisten in Ungarns Nachbarstaaten die notwendige Vollendung ihrer populistisch-autoritären Regierungsweise

Und damit wird aus der ungarischen Hochschulgesetzgebung eine Gefahr für das demokratische Klima nicht nur Mitteleuropas, sondern der gesamten europäischen Gemeinschaft. Höchste Zeit also, dass die Vorgänge in Budapest auch ausserhalb der wissenschaftlichen Gemeinde die Aufmerksamkeit erfahren, die sie verdienen.

 

Nachtrag: Prof. Schulze Wessel spricht auch in einem Interview auf 3sat  über die Schließung der CEU in Budapest.